Die Ausstattung eines Pelletlagers und des Heizraumes
Türen:
Wie auch bei allen anderen Heizsystemen ist die Heizraumtür und die Tür des
Lagerraumes als Brandschutztür (mind. T 30) auszuführen. Sie müssen nach außen
aufgehen und mit einer Dichtung versehen sein. Bei der Tür des
Pelletslagerraumes müssen auf der Innenseite der Türöffnung Holzbretter oder
Pfosten angebracht werden, damit die Pellets nicht gegen die Tür drücken.
Schlüsselloch abdichten nicht vergessen!
Elektroinstallationen
Im Pelletslagerraum dürfen sich keine Lichtschalter, Steckdosen, Lichtlampen
oder Verteilerdosen und dergleichen befinden. Außerhalb des Heizraumes muß ein
»Not-Aus-Schalter« angebracht werden.
Befüllstutzen:
Die Befüllstutzen werden mit dem Mauerwerk (Erdung) verbunden. Verbindungsrohre
vom Befüllstutzen zum Lagerraum, die durch einen Nebenraum durchgeführt werden,
müssen aus Metall sein.
Kamin:
Der benötigte Kaminquerschnitt ist abhängig von der Nennleistung der
Heizungsanlage und der wirksamen Kaminhöhe. Als Faustregel gilt jedoch:
Nennleistung bis 20 kW: Durchmesser max. 16 cm / und feuertechnische Berechnung.
Nennleistung 20...30 kW: Durchmesser 18 cm / und feuertechnische Berechnung.
Kamin feuchteunempfindlich ausführen.
Zugregler:
Zur Stabilisierung der Zugverhältnisse ist der Einbau eines Zugreglers - im
Kamin oder Rauchrohr - notwendig.
Die Größe des
Pelletslagerraumes:
Grundsätzlich sollte der Pelletslagerraum länglich-rechteckig sein, wobei die
Raumbreite, wenn möglich, 2,0 m nicht übersteigen soll. Je schmäler der Raum
ist, desto weniger »Leerraum« bleibt. Die Größe des benötigten Lagerraumes hängt
von der Gebäudeheizlast ab, sollte jedoch so groß gewählt werden, dass eine
Jahresbrennstoffmenge (ca. 5.000 bis 6.000 kg für ein Einfamilienhaus bis 150
m2) eingelagert werden kann.
Der Luftraum:
Der Lagerraum kann nicht ganz bis oben gefüllt werden. Nutzbares Volumen: 2/3
des Raumvolumens wird durch Raumentnahmeschnecke automatisch entleert.
Die meisten Pelletsheizungen sind vollautomatische Heizsysteme mit einer
Raumaustragung aus einem Lagerraum oder Sacksilo.
Bevor Sie sich aber Ihr Pelletslager zusammenzimmern, fragen Sie nach möglichen
Sonderregelungen in den einzelnen Bundesländern und berufen Sie sich bitte nicht
ausschließlich auf diese Seite. Informationen über den genauen Stand der
Gesetzeslage bekommen Sie bei Ihrem Heizungsbauer, beim Schornsteinfeger oder im
Landratsamt.
Fördersysteme für Pellets
Bei den Fördersystemen vom Pelletlager zum Kessel sind verschiedene Varianten denkbar. Der Ausführung dieser Komponente des Heizungssystems muss große Beachtung geschenkt werden, hängt doch ganz wesentlich der Grad der Nutzerfreundlichkeit und Betriebsicherheit hiervon ab. So entscheidet bereits die Form der Pelletlagerung (Sackware oder lose Ware) über den späteren Bedienungskomfort eines Pelletkessels. Gewöhnlich wird dies jedoch von der gewählten Kesselausführung vorgegeben.Im Falle eines integrierten Brennstoffbehälters in der Heizungsanlage werden
die Pellets für gewöhnlich in Säcken eingelagert und per Hand eingefüllt. Der
Pelletvorrat reicht dann je nach Behältergröße von einer Woche bis zu einem
Monat. Idealerweise wird am Pelletkessel die Unterschreitung einer
Mindestfüllmenge direkt oder durch Fernanzeige überwacht.
Lose Pelletware wird überwiegend durch direkte Austragung aus dem Lagerraum mit
einer Schnecke zum Heizkessel gefördert. Die Schnecke ist die einfachste Form
der Raumaustragung - verschleiß- und geräuscharm. Zudem schützen
rückbrandsichernde Maßnahmen wie Zellradschleuse, Rückbrandschleuse oder auch
eine Sprinkleranlage das Pelletlager im Falle eines Brandes.
Muss der Pelletlagerraum in einer größeren Entfernung zum Heizkessel
eingerichtet werden, kann die Zuführung auch per Saugaustragung erfolgen. Um
dieses System effizient betreiben zu können, sollte ein Pelletkessel mit
Vorratsbehälter gewählt werden, bei dem die Pellets in den Vorratsbehälter
gesaugt werden. Das Saugsystem ist aufgrund der Staubentwicklung etwas
störanfälliger als eine Förderschnecke und die erforderlichen Filter und
Dichtungen müssen regelmäßig gewartet werden. Der Betrieb des Saugmotors ist
zudem mit einer gewissen Geräuschentwicklung verbunden. Die Saugleitungen in den
Lagerraum müssen ebenfalls rückbrandsichere Abschottungen aufweisen. Allerdings
wird durch das Saugsystem eine sehr flexible Kesselaufstellung und
Lagerraumgestaltung möglich.
Für die Lagerung von Holzpellets gelten keine speziellen
Auflagen nach der jeweiligen Verordnung über Feuerungsanlagen und
Brennstofflagerung (FeuVO), wenn:
- In Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Meck-Pom,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Schleswig-Holstein, Thüringen die zu lagernde Menge 15.000 kg nicht übersteigt
(§12 FeuVO)
- In Hessen, Saarland die zugehörige Feuerstätte eine Leistung <150kW besitzt
(§16 FeuVO)
Auch wenn die oben genannten Verordnungen so gelten - das letzte Wort hat immer
noch Ihr zuständiger Schornsteinfeger!
Die Pellets werden mit dem Tank- oder Silowagen angeliefert und in den Lagerraum
eingeblasen. Die Silowagen verfügen über Schlauchlängen bis zu max. 25 m.
Deshalb sollte der Lagerraum innerhalb dieser Entfernung von der
Zufahrtmöglichkeit zugänglich sein. Bei innenliegenden Lagerräumen müssen die
Einblas- und Abluftrohre bis zur Außenwand geführt werden.
Der Heizraum sollte ebenfalls an eine Außenmauer angrenzen, weil dadurch eine
direkte Be- und Entlüftung des Heizraumes möglich ist. Bei innenliegendem
Heizraum muss ein Lüftungsrohr - mind. 200 cm2
- bis an die Außenmauer
geführt werden.
Der Lagerraum muß absolut trocken sein und innen über Schrägböden
verfügen. Ideale Lagerräume sind rechteckig. Je schmaler der Raum, desto weniger
»Leerraum« geht unter den Schrägen verloren.
Bei kleineren Anlagen können Lagerräume auch aus einer stabilen
Holzkonstruktion, z.B. OSB-Platten gefertigt werden. Alle Lagerräume müssen
staubdicht sein.
Eine zweite Möglichkeit: - Lageraum im Erdtank
Wenn im Keller kein Platz ist,
kann ein Lagertank unterirdisch in der Nähe des Heizraumes installiert werden.
Die Pellets werden dann durch ein Saugsystem zum Vorratsbehälter am Heizkessel
befördert.
Generell gilt: Eine hohe Pelletqualität im Lagerraum senkt die
Jahresbrennstoffkosten und vermeidet Funktionsstörungen der Heizanlage.